Museum Fojtství (Vogthaus) - Kopřivnice - Das Lachische Tor der Beskiden - Koprivnice, Stramberk, Pribor, Hukvaldy

Museum Fojtství (Vogthaus) (Kopřivnice)

Museum Fojtství (Vogthaus)
Záhumenní 1/25, Kopřivnice

Adresse:
Záhumenní 1/25, Kopřivnice

556 812 610

Telefon (+420):
556 812 610

 
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Museum Fojtství (Vogthaus, 345 m ü. m.)
Im Jahre 1822 ist im Gebäude des damaligen Vogthauses Ignaz Šustala geboren. Er stellt hier um 28 Jahre später erste Pritschwagen zusammen und dadurch legte er den Grundstein zum heute weltweit berühmten Tatra-Automobilwerk. Einige Kutschen von Šustala sieht man in der ursprünglichen Scheune neben dem Gebäude des Vogthauses, in dem sich heute eine Ausstellung über die Geschichte von Kopřivnice befindet. Das Obergeschoss, früher ein Kornspeicher, dient als Galerie.

Neben dem Vogthaus befindet sich der alte Friedhof, der die ursprüngliche Holzkirche von Kopřivnice umgab. Heute sind hier vor allem die neogotische Sandstein-Gruft der Fabrikantenfamilie Raška und eine pseudogotische Kapelle – die Gruft der Fabrikantenfamilie Raška erhalten geblieben. Die Umgebung des alten Friedhofs ist der älteste Teil der Stadt.

 

Kartenzahlung: nein

Parken: kostenlose Parkplätze direkt am Objekt

Die erste Erwähnung des ursprünglichen Holzbaus stammt aus dem Jahr 1576. Im Jahre 1789 wurde der Holzbau abgerissen und ein neues, gemauertes Vogthaus, in dem im Jahre 1822 der Gründer der Kutschenfabrik, Ignaz Šustala, geboren wurde, von Jakub Šustala ausgebaut. Im Jahre 1850 begann er an dieser Stelle mit der ersten handwerklichen Produktion von leichten Pritschenwagen, anschließend auch Luxus-Kutschen und somit legte er den Grund für das spätere weltberühmte Automobilwerk Tatra. Das Gebäude des ehemaligen Vogthauses (Erbamt des Schultheißen) ist zurzeit das einzige restaurierte Gebäude mit Feudalcharakter im Grundbuch von Kopřivnice. In den Jahren 1985–1990 wurde das Objekt des Vogthauses renoviert, und es wurde hier ein Museum errichtet.

Der Gründer der Kutschenfabrik, Ignaz Šustala, wurde hier im Jahre 1822 geboren. Die Dauerausstellung im Museum ist gerade ihm und einigen weiteren wichtigen Landsleuten von Kopřivnice gewidmet.

Mehr über das Museum Fojtství

In dem Museum sind archäologische und ethnographische Sammlungen konzentriert. Man kann hier auch die Replik der sog. Venus von Šostýn sehen. Das Original stammt aus dem frühen 14. Jahrhundert und wurde auf der Burg Šostýn (Schauenstein) gefunden. Eine bunte Kollektion von Personen- und Lastwagen der Marke TATRA, die seit 1897 bis zu heutiger Zeit hergestellt wurden, befindet sich jedoch im Technischen TATRA-Museum im Stadtzentrum. In der Vogtscheune neben dem Gebäude des heutigen Museums sind Musterstücke von Kutschen aufgestellt.

Alter Friedhof
Über die Route des Pfades kommt man zum alten Friedhof von Kopřivnice, der neben dem Museumsobjekt liegt. Der Friedhof ist ein eingetragenes Kulturdenkmal. In der Mitte des Friedhofs stand, der Pfarrchronik zufolge, bereits im Jahre 1567 eine Holzkirche, die aus Tannenholz gebaut wurde. Die dem Hl. Bartholomäus geweihte Kirche wurde im Jahre 1896 abgerissen. Die Gründe dafür waren ihr Alter, der wegen Fäulnis geneigte Turm und die mangelnde Aufnahmekapazität – die Gläubigen konnten nicht mehr alle hineingehen und bei Gottesdiensten standen sie auch vor dem Eingang. Um Finanzmittel für den Bau einer neuen Kirche zu gewinnen, wurde von dem ersten Pfarrer Rudolf Vícha eine Stiftung gegründet. Ein geeignetes Grundstück wurde als Schenkung erhalten und die Gläubigen bekamen auch von dem damaligem Olomoucer Erzbischof Theodor Kohn eine beträchtliche Unterstützung.

Die aus dem 16. Jahrhundert stammende hölzerne Kirche stand bis zum Jahre 1896 ungefähr in der Mitte des Friedhofs. Ein Tafelaltar und eine Ministrantenglocke aus der ursprünglichen Kirche befinden sich ebenfalls in der Ausstellung des Museums.

Die Kapazität des alten Friedhofs in der Umgebung der ursprünglichen Kirche war ausgelastet und daher wurde ein neuer Friedhof errichtet. Im Zeitraum der fünfziger bis siebziger Jahre des letzten Jahrhunderts wurde der alte Friedhof von Wandalen ununterbrochen devastiert, ohne dass die Denkmalpflegeanstalt Interesse daran gezeigt hätte, Grabsteine wurden gestohlen und Gusseisenkreuze (meistens im Hüttenwerk von Frýdlant hergestellt) in die Altstoffsammlung weggebracht.

Das Sandsteingrabmal gehört der Raška-Familie – den früheren Besitzern der Kopřivnice Fabrik für Tonwaren.

Später wurde der Friedhof zu einer Parkanlage. Auf ihrem Areal sind die Grabmäler von zwei wichtigen Familien von Kopřivnice. Direkt gegenüber dem Eingang auf der gegenüberliegenden Südseite des ehemaligen Friedhofs befindet sich an der Mauer das Grabmal der Familie eines Unternehmers von Kopřivnice, Adolf Raška. Das Sandsteingrabmal ist im neo-gotischen Stil erbaut und stammt aus dem letzten Viertel des 19. Jahrhunderts.

Rechts davon am südwestlichen Rand des ehemaligen Friedhofs gibt es eine neo-gotische Kapelle, die das Grabmal der Familie des Gründers der Kutschenfabrik – Ignaz Šustala darstellt. Sie wurde im Jahre 1891 erbaut.

Zu den bemerkenswerten Grabkreuzen, die jetzt auf dem Areal der Vogtei aufgestellt sind, gehören das historisch wertvolle Plänersandsteinkreuz des Gründers der ersten Fabrik von Kopřivnice – Fabrik für Tonwaren – des Vogtes Ignaz Raška, der im Jahre 1824 gestorben ist und zwei Sandsteinkreuze, die nach einer Sage auf den Gräbern napoleonischer Soldaten, die angeblich in Kopřivnice gestorben waren, errichtet wurden.

Altes Kopřivnice
Beim Blick auf die Plattenhäuser, um welche der Weg weiter zum Zentrum führt, fällt nur wenigen ein, dass noch vor ungefähr fünfzig Jahren hier kleine halb hölzerne Hütten mit blühenden Gärten und alten Obstbäumen standen. Nur die Schwarz-Weiß Fotos im Museum Fojtství erinnern uns daran, wie das alte Kopřivnice, bevor über seine Assanierung und den Ausbau der neuen Art von Wohnen entschieden wurde, aussah.

Bis vor kurzem versteckte sich auf der Route des Pfades entlang dem Flüsschen Kopřivnička hinter dem Bach in einem überwiegend aus Laubbäumen bestehenden Hain ein malerisches Landhaus wie aus einem Märchen, das offensichtlich nicht zu diesem Ort gehörte. Es war das letzte Bauernhaus (Konskriptionsnummer 133) aus dem alten Kopřivnice, das die Familie eines bedeutenden heimatkundlichen Mitarbeiters und des Gründers des Lachei-Museums in Kopřivnice, des hier gebürtigen Emil Hanzelka, bewohnte. Er war ein echter Lokalpatriot im besten Sinne des Wortes. Er weihte sein gesamtes Leben der Völkerkunde und der Rettung von historischen Denkmälern in Kopřivnice und der nahen Umgebung.

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