Váňův kámen (Váňa-Stein) - Kopřivnice - Das Lachische Tor der Beskiden - Koprivnice, Stramberk, Pribor, Hukvaldy

Váňův kámen (Váňa-Stein) (Kopřivnice)

Der Riff des Váňa-Steins (420 m ü. M.), früher des Teufelsteins, befindet sich an der historischen Grenze zwischen den Herrengütern von Hukvaldy und von Nový Jičín-Štramberk. Im Jahre 1643 und später im Jahre 1695 spielten sich hier bedeutende Bauernaufstände ab.
Beim ersten Mal versammelten sich unruhige Untertanen aus dem Herrengut von Hukvaldy, wahrscheinlich am Váňa-Stein am 19. Mai 1643. Und dies fast aus allen Dörfern des Herrenguts (mit Ausnahme von drei). Obwohl sie ohne Waffen gekommen waren, sah die Lage bedrohlich aus. Die Verhandlungen der Bischofsbeamten mit den Untertanen wurden durch gütlichen Vergleich abgeschlossen. Die Obrigkeit wurde gezwungen, zurückzutreten und zu versprechen, nicht mehr Abgaben und Pflichten zu verlangen.

Die zweite Zusammenrottung der Leibeigenen aus dem Herrengut von Hukvaldy begann am 26. Juni 1695. Das Lager der Rebellen befand sich in unmittelbarer Nähe der Grenzen zwischen den Herrengütern von Hukvaldy und Nový Jičín-Štramberk. Das Felsenriff ermöglichte den Rebellen einen Ausblick bis zur Burg von Hukvaldy. Den Anstoß zur Zusammenrottung der Bauern gab der Oberhauptmann des Herrenguts von Hukvaldy, Maxmilian Harasovsky aus Harasov, mit seinem hochmütigen Benehmen. Die Untertanen vermieden während des Aufstandes alle Gewalt, wodurch sie sich den Respekt auch von den staatlichen Behörden erzwangen. Sie fanden Schutz beim Mährischen Tribunal, und auch Kaiser Leopold I. selbst forderte einen gemäßigten Umgang mit ihnen. Schließlich war der Aufstand doch ein wenig erfolgreich, denn er führte zu einer teilweisen Reduzierung der Fronpflichten. Dieses wichtige historische Ereignis wurde in dem Roman von Bohumír Strnadel-Četyna in seinem Buch „Einmal bei der Sonnenwende" verarbeitet.

Zum Gedächtnis an den 300. Jahrestag des Bauernaufstandes ist im Jahre 1995 eine Bronze-Gedenktafel am Váňa-Stein enthüllt worden.

Teufelstein oder Váňa-Stein?
Der Váňa-Stein ist auch von zahlreichen Sagen umwoben. Laut einer von ihnen ließ der Teufel beim Fliegen einen Stein an diesem Ort fallen. Er wurde doch auch „Teufelsstein" genannt. Seinen heutigen Namen erhält er erst im 19. Jahrhundert nach dem Bauern Jan Hrčka, dessen Familien-Zuname Váňa war und der umliegende Grundstücke besaß.

Im Jahre 1879 wurden am Váňa-Stein da Flintmesserchen und die Bronze-Nadeln des später berühmt gewordenen mährischen Archäologen Professor Karel Jaroslav Maška gefunden. Aufgrund der Oberflächenuntersuchung wurde hier auch die Kultur des Puchauer-Volkes (120 v. Chr. bis 0 n. Chr.) nachgewiesen. Der Váňa-Stein wurde im Jahre 1993 zum Naturdenkmal auf einer Fläche von 0,77 ha erklärt. Der Váňa-Stein ist ein ausgesuchter 15 m hoher Trainings-Felsen mit 11 anstrengenden Kletterpartien für Bergkletterer.

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